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DIE GESCHICHTE DES SC STIRN

Im Frühjahr des Jahres 1946 kam der damaligen sportbegeisterten Stirner Jugend die Idee, sich zu einem Verein zusammenzutun. Die damalige Militärregierung und der Verband erteilten prompt die erforderliche Lizenz. Am 7.7.1946 fand die erste Generalsversammlung statt.

Zu dieser erschienen 49 Wahlberechtigte. Gewählt wurden 1. Vorstand Fritz Hoffmann, 2. Vorstand Karl Rein, Kassier Kurt Apitius und Schriftführer Josef Regler.

 

 

 

 

 

 

 

 

Es bestand nun zwar ein Verein mit einer gewählten Vorstandschaft, jedoch mussten noch Ball, Schuhe und Trikots besorgt werden. Mit Naturalien, die teilweise erst zusammengebettelt wurden, konnten Schuhe, Trikots und ein Ball angeschafft werden. Zu den Spielen furh man noch mit dem Fahrrad oder man ging auf Schusters Rappen. Später fuhren die Fußballer mit Lastwagen, die teilweise noch mit einem Holzvergaser ausgestattet wurden. Erst  nach und nach konnte man sich motorisieren. Es wurde auch ab und zu ein Bus benutzt.

 

Die Mitgliederanzahl von ehemals 49 Personen rutschte zwischenzeitlich unter das vorgeschriebene Limit ab. Um den Verein trotzdem aufrecht erhalten zu können, wurden kurzerhand Frauen aufgenommen. Danach stieg die Mitgliederanzahl stetig an.

 

 

 

 

 

Das erste SC Sportheim (eine zwölfeckige Holzbaracke) diente in den 50er Jahren als Umkleide- und Verkaufsraum. Ein Erdloch hinter dem Verkaufsraum wurde als Kühlung für die Getränke benutzt.

Die Spieler wuschen sich in einer Zinkwanne vor dem Häuschen.

 

 

Das zweite Sportheim wurde im Jahre 1961/62. Es enthielt zwei Umkleideräume sowie einen kombinierten Dusch- und Waschraum. Im Anschluss daran erstellte man einen Geräteschuppen mit einer Abteilung für ein Aggregat.

Für die menschlichen Rührungen stellte man hinter den Schuppen ein zweigeteiltes Bretterhäuschen auf (natürlich mit Herz in der Tür).

Um eine Waschgelegenheit zu schaffen wurde neben dem Sportheim ein Brunnen gegraben und mittels einer Motorpumpe das Wasser in die Leitungen gepumpt.

Zum Waschen diente kaltes Wasser. Später legte sich der Verein Propangasbehälter zu, der dann für warmes Wasser sorgte.

Gaslampen sorgten für Licht im Sportheim.

 

 

Im Jahre 1972, ein paar Wochen vor der Eingemeindung nach Pleinfeld, wurde auf Betreiben des Vorstands Hoffman der Sportplatz von der Gemeinde Stirn käuflich erworben. Seitdem befindet sich der Platz im Eigentum des Vereins.

 

Um ein regelmäßiges Training gewährleisten zu können, wurden erst zwei, später nochmal zwei Flutlichtmasten aufgestellt. Gespeist wurden sie von einem Aggregat. Gleichzeitig wurde auch das Sportheim mit Strom versorgt.

1973 kam ein großer Gastank hinzu. Ein Gasboiler sorgte nun für Warmwasser.

 

Bedingt durch die sanitären Missstände und der räumlichen Enge plante und baute man schließlich ein neues Sportheim. Das vorhandene Gebäude wurde durch einen Anbau erweitert. In diesem sind zwei großbe Umkleidekabinen, ein Duschraum sowie ein Heizraum mit zwei Gasboilern untergebracht. Des Weiteren befindet sich die Schiedsrichterkabine sowie ein Damen- und Herren-WC in dem Gebäude. Im alten Gebäude wurde ein Verkaufs- und Aufenthaltsraum eingerichtet.

 

Bei all den Baumaßnahmen verlor man nie den so bitter benötigten Stromanschluss aus den Augen. Nach Erstellung eines Kostenvoranschlages hätte dieses Projekt dem Verein 40.000 Mark gekostet. Diese Summe war unerschwinglich. Doch durch Einschaltung aller verfügbaren Beziehungen gelang es im Jahr 1986 die elektrische Stromversorgung vom Trafohaus in Hohenweiler an das Sportheim heranzuführen. Begünstigt wurde dieses Projekt durch die Teilnahme des Schützenvereins sowie der finanziellen Hilfe durch die Gemeinde. Um ohne darlehen über die Runden zu kommen, wurde eine Baustein-Aktion ins Leben gerufen. Dadurch erzielten wir ein zinsloses Darlegen von den Mitgliedern. Die meisten Mitglieder verzichteten dann auch noch auf die Rückzahlung und so wurde das Darlehen in eine Spende umgewandelt.

 

Im Jahr 1984 begann der Bau eines zweiten Sportplatzes, der von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurde. 1987 wurde der neue Platz und das nun fertiggestellte Sportheim eingeweiht. Das Einweihungsspiel gegen den damaligen Landesligisten Südwest Nürnberg endete mit einem beachtlichen 2:2. Kein Wunder, denn die damals äußerst starke erste Fußballmannschaft hatte im selben Jahr mit dem Bezirksliga-Aufstieg den größten Erfolg der Vereinsgeschichte eingefahren. Ebenfalls 1987 wurde eine neue Satzung eingeführt, um als gemeinnütziger Verein anerkannt zu werden. Die folgenden Jahre trugen zur weiteren Konsolidierung des Vereins bei, so dass sich der SC STIRN  an seinem 50. Geburtstag als finanziell gesunder Sportclub präsentiert. Erwähnenswert ist aus der Vergangenheit vor allem die Installation eines Telefonanschlusses im Sportheim 1993.

 

Aufgrund der gestiegenen Anforderungen (zweiter Platz, etc.) waren die Platzverhältnisse in dem alten Geräteschuppen nicht mehr ausreichend. Daher wurde eine neue Garage hinter dem Sportheim gebaut, die Platz für die Rasenmäher, den Kompressor, etc. bietet. Auch eine kleine Werkstatt mit Werkbank haben hier Platz gefunden.

 

Da die Inneneinrichtung des Sportheimes sowie die Sanitärräume in die Jahre gekommen waren wurde bei einer Generalversammlung beschlossen, einen Kredit aufzunehmen und Geld zu investieren um das Sportheim zu vergrößern und die Inneneinrichtung auf einen guten Standard anzuheben. Es wurde hier ein zusätzlicher Abstellraum im Sportheim sowie ein zusätzlicher Abstellraum neben der Schiedsrichter-Kabine geschaffen werden. Zusätzlich wurde in eine neue Heizungsanlage investiert. Die Gasöfen mussten für neue Heizkörper weichen. Die Modernisierung der Sanitärräume war ebenfalls Teil der Sanierung. Hier konnte dann auch zeitgemäß ein Wickelplatz ergänzt werden.

 

Um die Nachhaltigkeit zu fördern wurden im Jahr 2023 die Flutlichter mit LED-Lampen ausgestattet und zwei zusätzliche Masten beschafft und montiert. Weiterhin wurde ein Brunnen gebohrt und ein Regenwassertank vergraben, damit das Regenwasser zur Platzbewässerung effektiv genutzt werden kann und dadurch die Kosten sich deutlich reduzieren.

 

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GRÖßTER ERFOLG BEZIRKSLIGA-AUFSTIEG

 

 

Angefangen hat alles am 1. Mai 1946 mit dem ersten Fußballspiel gegen Röttenbach, das mit 1:3 verloren ging. Bei diesem Match war einiges geboten. Die behelfsmäßige Torstange wurde abgeschossen, der Ball ging kaputt und wurde nach Stirn zum Reparieren gefahren. Nach rund 40-minütiger Unterbrechung konnte das Spiel fortgesetzt werden.

 

Die erste Fußballmannschaft begann in der B-Klasse (damals gab es noch keine C-Klasse) und holte 1948 die Meisterschaft. 1950 erfolgte der Abstieg in die neue C-Klasse. Schon 1952 wurde der SC dort Meister, musste aber aus finanziellen Gründen auf den Aufstieg verzichten. Im Spieljahr 1956 wechselte der Verein in den Spielkreis Schwabach, weil es im Weißenburger Raum immer weniger Mannschaften gab. In der dortigen C-Klasse konnte man 1961/62 den zweiten Platz belegen, der zum Aufstieg berechtigte. Um in den Genuß von Zuschüssen zu kommen, folgte die Rückkehr zum Spielkreis Weißenburg, wo der SC STIRN in der B-Klasse übernommen wurde, schon 964 jedoch absteigen musste. Nach dem sofortigen Wiederaufstieg folgte eine Vizemeisterschaft in der B-Klasse 1965 sowie der erneute Abstieg 1967.

 

Erst 1971/72 gelang wieder der Sprung nach oben und das Team wurde in die B-Klasse Nord des neuen Kreises Jura (Zusammenlegung der Spielkreise Weißenburg und Schwabach) eingeteilt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging es stetig berauf und 1980/81 holte das Team unter Trainer Werner Reißinger die Meisterschaft und durfte in die A-Klasse aufsteigen. Dort etablierte sich der SC Stirn und belegte in den folgenden Jahren die Plätze fünf bis neun. Der große Coup folgte in der Saison 1986/87, als die Stirner Elf unter dem neuen Trainer Gerd Jesch am 7. Spieltag die Tabellenführung übernahm und diese bis zum Saisonende verteidigte. Die Meisterschaft bedeutete den Aufstieg in die Bezirksliga und somit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte.

 

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DAMENFUßBALL MIT VIELEN ERFOLGEN

 

Für die Stirner Fußballdamen begann alles mit einem Benefizspiel im Jahre 1975. Zunächst spielte man zu Hause gegen Mühlstetten zugunsten der Stirner Kirche, dann drehte man den Spieß um und kickte in Mühlstetten zugunsten der dortigen Kirche. Dadurch schienen die Fußball-Amazonen den Segen von oben erhalten zu haben, allerdings dauerte es noch bis 1978, ehe erstmals eine Mannschaft zum Spielbetrieg angemeldet wurde. Unter dem ersten Trainer Gerhard Tomala (zugleich 1. Spielleiter) spielten bis 1981 folgende junge Frauen: Margit Will (zugleich 2. Spielleiterin), Andra Arnold, Petra Bauer-Brunner, Dagmar Egerer, Manuela Gabler, Christa Gruber, Margit Heller, Karola Jesch, Sonja Kress, Elke Mühling, Silvia Mühling, Silvia Obermeier, Susanne Piecka, Ingrig Regensburger, Renate Ritzer, Cornelia Smyczek, Elke Smyczek, Sabine Lang, Hedwig Mathä, Marianne Klausnitzer und Inge Plaha.

 

Ab 1981 bildeten der neue Trainer Dieter Braungart und Spielleiterin Margit Will (spätere Braungart) ein gutes Gespann. 1982 hatte man zwar mit einem extremen Mangel an Spielerinnen zu kämpfen, doch dann ging es stetig aufwärts. In der Kreisliga folgten dritte Plätze (83 und 84) sowie der ersten Rang (85). Allerdings war man mit dem Nachbarverein aus Mühlstetten punktgleich und verlor das Entscheidungsspiel mit 3:2. Dennoch klappte es mit dem Bezirksliga-Aufstieg, zumal es im Relegationsspiel einen glatten 6:1 Sieg gab.

 

Die Saison 85/86 war von zahlreichen Schwangerschaften geprägt. Die Lücken konnten nicht geschlossen werden und es folgte der Abstieg. 1986/87 landete man in der Kreisliga auf Rang zwei, 1987/88 holte die Braungart-Truppe erstmals die Meisterschaft und kehrte in die Bezirksliga zurück. Dort hielt sich das Team ein Jahr lang, ehe man mit Beginn der Saison 89/90 eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Mühlstetten einging.

 

Auch wenn es vor dem Zusammenschluss die eine oder andere Rivalität gegeben hatte, so kann man jetzt doch sehr positiv herausheben, dass es seit Gründung der Spielgemeinschaft (mit den Spielleitern Peter Pfeifer und Margit Braungart an der Spitze) keinerlei Probleme zwischen den Vereinen sowie zwischen den Spielerinnen aus Stirn und Mühlstetten gegeben hat. Im Gegenteil: Das hervorragende Miteinander und die glänzende Kameradschaft haben maßgeblichen Anteil an den vielen Erfolgen der SG Mühlstetten/Stirn, die seit 1993 nur noch unter dem Namen TSV Mühlstetten gelaufen ist.

 

Das Team spielte mehrere Jahre in der Bezirksliga Süd bzw. in der neuen eingleisigen Bezirksliga vorne mit. 1993 holten Evi Kolsch, Monika Ehard (Ritzer) und Co. Sogar den ersten Platz und die mittelfränkische Meisterschaft. Leider wurde das Aufstiegsspiel zur Verbandsliga verloren. 1995 und 96 gab es mit dem Einzug ins mittelfränkische Pokal-Finale, wo man jeweils gegen den 1. FC Nürnberg unterlag, zwei weitere Highlights. Als Trainer waren in den Jahren unter anderem Willi Mathä und Michael Schlang aktiv. In der Spielrunde gelang unter Trainer Herbert Lutz der Gewinn der Vizemeisterschaft. Das Aufstiegsspiel in die Verbandsliga wurde mit 3:1 gegen den FC Rennertshofen (Vizemeister Bezirksliga Schwaben) gewonnen.

 

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